Der Graupapagei zählt aufgrund seiner Intelligenz und seinem Verhalten, sowie der attraktiven Optik zu den beliebtesten Papageienarten in der Heimtierhaltung. Allerdings sollten seine Ansprüche und Bedürfnisse nicht unterschätzt werden. Es gibt zwei Arten von Graupapageien, den Kongo-Graupapagei mit einer stattlichen Körpergröße von bis zu 42 Zentimetern, sowie den Timneh-Graupapagei, der deutlich kleiner als sein Artgenosse ist. In der Heimtierhaltung erfreut sich vor allem der Kongo-Graupapagei besonderer Beliebtheit und wird in Menschenhand schnell zahm und vertraut.
Wissenswertes zum Graupapagei
Graupapageien sind soziale Tiere und reagieren auf Einsamkeit mit Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten. Neben der Paarbindung, die in der Heimtierhaltung primär in Frage kommt, fühlen sich Graupapageien in größeren Gruppen sehr wohl und genießen die Gesellschaft ihrer Artgenossen.
Wie alle Papageien verfügt auch der Graupapagei über eine sehr laute Stimme, die er häufig und tageszeitungebunden erklingen lässt. Dies sollte Beachtung finden, möchte ein Vogelfreund den Großpapageien zu Hause halten und die Nachbarschaft nicht verärgern.Auch der Bewegungsdrang ist nicht zu unterschätzen und trägt zur Muskelbildung, zum Wohlbefinden und dem Abbau von Energien bei.
In der Natur bevölkern Graupapageien große Areale, in denen sie viel umherfliegen und die Lüfte erkunden. Graupapageien gehören zur Gattung Psittacus und fallen durch ihr graues, in unterschiedlichen Nuancen gefärbtes Gefieder auf. Sie bevorzugen vegetarische Nahrung, sind Früchten und Samen nicht abgeneigt und nehmen nur gelegentlich Insekten zu sich.
Lebensräume
Der Graupapagei ist in Afrika beheimatet und bevölkert dort vor allem den zentralen und westlichen Teil des Landes. Man findet ihn in tropischen Regenwäldern und Mangrovenwälern, in Feuchtsavannen und seltener in besiedelten und agrarwirtschaftlich genutzten Gebieten. Der Timneh-Graupapagei ist an der westlichen Elfenbeinküste, in Süd-Guinea und Liberia zu Hause. Wie der Kongo Papagei bevorzugt auch er feuchte und fruchtbare Lebensräume und ist in Mangroven- und Savannengebieten zu finden.
In der Ernährung und Lebensweise unterscheiden sich die beiden Arten nicht und stellen daher auch in der Heimtierhaltung keine unterschiedlichen Anforderungen. Lediglich die Größe, sowie das Verhalten und die charakterlichen Eigenschaften lassen Unterschiede erkennen. Beim Timneh-Graupapagei handelt es sich um eine scheuere Art, die auch in Menschenhand nicht immer vertraut wird. In ihren Lebensräumen treten die Papageien in großen Gruppen auf und sind nur selten paarweise oder gar solitär anzutreffen.
Verhalten
Graupapageien sind gesellige Tiere und benötigen die Gesellschaft von Artgenossen. Vor allem bei einer Paarbindung halten die Tiere ein Leben lang aneinander fest und sterben vor Kummer, wenn der Partner verstirbt und ein Tier allein zurück bleibt. Ihre starke Lernfähigkeit und Intelligenz haben Graupapageien zu beliebten Heimtieren werden lassen, die über eine ganz besondere Gabe verfügen.
Die Nachahmung menschlicher Laute, Worte und ganzer Sätze fällt dieser Papageienart besonders leicht. Sie verfügen über eine natürliche Neugier, die sie zur Erkundung ihrer Umgebung antreibt. Für die Erkundung nutzen sie primär ihren Schnabel. Aus diesem Grund wird der Graupapagei fälschlicherweise als Tier mit schwierigem Charakter bezeichnet, da sein Schnabel Schäden an Möbeln und Grünpflanzen verursachen und beim Kontaktbiss schmerzhaft am Finger spürbar sein kann. Doch handelt es sich hierbei nicht um unerwünschtes Verhalten, sondern um die natürliche Art der Graupapageien, mit ihrer Umwelt in Kontakt zu treten und ihre Neugier zu stillen.
Besonderheiten der Papageienart
Die bekannteste Besonderheit der Gattung ist die Gabe der Wiedergabe menschlicher Laute. Diese Gabe gehört zu den am häufigsten benannten Gründen für die Haltung von Graupapageien im Haus. Aber auch der sehr ausgeprägte Beschützerinstinkt sollte beim Graupapagei nicht unterschätzt und fehlinterpretiert werden. Wenn das Tier mit lauten und krächzenden Rufen auf einen Besucher reagiert, ist dies kein Hinweis auf einen Angriff, sondern allein dem territorialen Verhalten der Tiere zuzuschreiben.
Der Graupapagei verteidigt sein Revier in der Natur, wie auch in der menschlichen Obhut vor Eindringlichen und stößt dabei lautstarke Rufe aus. Graupapageien lassen sich nicht „erziehen“ und „unterwerfen“. Wie in der Gruppe im natürlichen Habitat bevorzugen sie auch in der Heimtierhaltung eine Behandlung, die sie mit dem Vogelfreund auf eine Stufe stellt und nicht mit erzieherischen Maßnahmen einhergeht. Der Graupapagei benötigt viel Platz und ist nicht für die Haltung im Käfig oder einer kleinen Voliere geeignet.
Freude mit Graupapageien
Ihre imposante Erscheinung, die sprachliche Gewandtheit und die vielseitige Körpersprache lassen den Graupapagei zu einem interessanten Tier werden. Da er auf Gesellschaft großen Wert legt und diese zwingend benötigt, kann er in Menschenhand zeitnah zu einem vertrauten und anhänglichen Gefährten werden.
Erhält er die notwendige Zuwendung nicht und fühlt sich allein gelassen, bietet ihm seine Intelligenz eine Vielfalt an Möglichkeiten zur Kompensation seiner Einsamkeit. Dies kann im Knabbern an Möbeln und Pflanzen, in lauten Rufen nach einem Gefährten oder auch im Federn zupfen und das Umfeld verunreinigen zum Ausdruck gebracht werden.