Papageien
Der Papagei kommt in allen Größen, Farben und Formen vor. Der kleinste Spechtpapagei ist lediglich acht Zentimeter groß und der Größte mit nahezu einem Meter ist der Hyazinth-Ara. Die Papageienvögel verfügen über mehr als 350 unterschiedliche Arten. Dennoch sind die Bestände bedroht und die meisten Papageien stammen heutzutage aus Nachzuchten.
Papageien können äußerlich ziemlich einfach von anderen Vögeln unterschieden werden, beispielsweise durch das bunte Gefieder. Auch die vielfach angewendete Nachahmung ist ein Zeichen dafür. Weitere markante Merkmale, die den Papageien kennzeichnen, sind der Kopf und der kräftige gekrümmte Oberschnabel, der über eine sehr große Beißkraft verfügt. Für den Papagei ist der Schnabel ein Universalwerkzeug, das beim Klettern als eine Art "dritte Hand" fungiert. Zudem wird er verwendet, um harte Schalen zu knacken, Nistlöcher auszuhöhlen und das Gefieder zu pflegen.
Ein weiteres typisches Kennzeichen ist die bewegliche Zunge, welche die Beschaffenheit der Nahrung ertastet. Auch die Füße des Papageis sind speziell, denn zwei stehen nach vorn und zwei nach hinten. Die äußeren sind zudem verlängert, wodurch ein besonders guter Griff ermöglicht wird. Dieser ist dem Leben in Bäumen optimal angepasst. Papageien, welche das Futter am Boden finden, drücken mit den Füßen auch samentragende Gräser nieder. In Bezug auf das Gefieder, sind die Federn beim Papagei weniger, jedoch viel kräftiger.
Lebensräume der Papageien
Die Lebensräume der Papageien sind sehr unterschiedlich und reichen vom tropischen Regenwald über die antarktische Klimazone und Küstenregionen bis hin zu abgelegenen Inseln und hohen Gebirgen. Der Lebensraum der meisten Arten sind tropische Regenwälder. Es gibt auch Papageienarten, die eher trockene Hochebenen oder Savannengebiete bewohnen, wo sie meistens nahe von Flussläufen aufzufinden sind.
Die meisten Arten kommen in den Regenwäldern des Amazonas vor. Papageien sind auf dem amerikanischen Kontinent von Mexiko bis Chile und in Asien von Indien bis Süd-China sowie auf den Philippinen verbreitet. Zahlreiche Papageien leben auf dem afrikanischen Kontinent sowie in Neuseeland, Neuguinea, Australien, Indonesien und auf einigen Südseeinseln. Manche Arten spezialisieren sich sehr stark auf bestimmte Gebiete, während sich andere Arten sehr leicht an neue Umwelten gewöhnen können.
Verhalten der Papageien
Der Papagei liebt Gesellschaft. Daher leben diese Tiere meist in größeren Gruppen oder Gesellschaften zusammen. Die Paarbildung ist bei Papageien sehr stark und dauert gewöhnlich ein Leben lang. Es konnte bereits beobachtet worden, dass ein Papagei vor Kummer starb, da er seinen Partner verloren hatte. Dieser Gesellschaftstrieb führt in einer Gefangenschaft dazu, dass sich der Papagei an den Menschen bindet.
Papageien verfügen über eine große Intelligenz. Dank der ausgezeichneten Lernfähigkeit sowie der Gabe, dass der Papagei menschliche Laute nachahmen kann und über erstaunliche Gedächtnisleistungen verfügt, ist er ein sehr beliebtes Haustier. Am begabtesten sind Amazonen, Kakadus, Aras und Graupapageien. Laut Forschungen plappert der Papagei die Wörter nicht nur nach, sondern er kann sie ebenso bedeutungsbezogen sprechen.
Der Papagei als Haustier
Papageien wurden in ihren Heimatländern von den Menschen, die dort ansässig sind, schon immer als Hausgenossen gehalten und dies war daher sehr typisch. In Europa hingegen begann die Haltung erst vor etwa 2300 Jahren. Zur Zeit von Alexander des Großen, dem Feldherren, wurden im alten Ägypten ebenso Papageien gehalten. Aus diesem Grund trägt ein Verwandter der Papageienart, die damals gehalten wurde, auch heutzutage noch den bekannten Namen "Großer Alexandersittich".
Bei den Römern wurde der Papagei zum Teil sogar teurer gehandelt, als es bei Sklaven der Fall war. Der Papagei galt als ein überaus wertvolles Geschenk, welches seiner angebeteten Dame dargeboten werden konnte. In Papageien wurde auch in den späteren Jahrhunderten in erster Linie ein sprachbegabtes und zähmbares Haustier gesehen. Daher wurden die farbenprächtigen Tropenvögel sehr gern in die heimischen Gefilde geholt. Im 16. Jahrhundert hielt man Papageien bereits in manchen Privatzoos in Europa. Auf diese Weise wurden sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und zugänglich gemacht.
Der Papagei - Die bedrohte Vielfalt
Laut Bericht einer Naturschutzorganisation waren 2004 100 Papageienarten vom Aussterben bedroht und weitere 34 Arten als gefährdet eingestuft. 89 weitere Arten benötigen dringend Schutzmaßnahmen, wenn weitere Abnahmen des Bestands und eine akute Gefährdung verhindert werden soll. Demzufolge müssen über 200 Papageienarten mit Schutzmaßnahmen unterstützt werden.
Hinsichtlich der Bedrohung der Papageien spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Zu den Gründen zählen beispielsweise die fortschreitende Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume, der legale, doch ebenso der illegale Fang und Handel etc. Für die Haltung als exotisches Haustier stellt dies eine große Gefahr dar. Es gibt Wilderer, die sich vor allem auf den Nestraub spezialisiert haben. Dies hat verheerende Folgen, denn viele Arten vermehren sich nur sehr langsam . Eine Studie in Amerika hat an 4200 Brutversuchen bewiesen, dass 30 Prozent der Papageien-Nester von Wilderern zerstört wurden.